Raku

Ort: 
Klein Ringmar 8, 27211 Bassum
 
Raku-Töpfern
ist eine spezielle, hochwertige Form des Töpferns. Künstler verkaufen zwar ihre besonders teuren Gefäße, wie z. B. Vasen, Schalen, Kannen, Tassen. Sie lassen uns aber selten teilhaben an der Herstellung dieser besonderen Produkte.
Herr Jürgen Stahmann arbeitet auf seinem Resthof in Klein-Ringmar 8, 27211 Bassum in sozio-kultureller Ausrichtung als künstlerischer Töpfer. Er experimentiert seit Jahren mit Ton und Farben. Seine lange Erfahrung in der Raku-Herstellung wird er uns an zwei Samstagen weitergeben. Ich freu mich sehr darüber, in dieser herrlichen Umgebung einen so hochwertigen Kurs anbieten zu können. In seiner Werkstatt ist nur Platz für max.7 Personen. Es muss an 2 Tagen gearbeitet werden:
30. Mai 2015 töpfern und 11. Juli 2015 glasieren und brennen.
1. Tag:   Mit Hilfe von Herrn Stahmann werden in seiner Werkstatt die Gefäße und Dinge entstehen, die  jeder individuell erstellen möchte.
                Der Ton muss dann lange trocknen. Herr Stahmann brennt die Teile für uns (Schrühbrand).
                Alles Material und Werkzeug wird zur Verfügung gestellt.
2. Tag:   Die schrühgebrannten Teile werden von den Kursteilnehmern weiter verarbeitet. Die Glasur wird aufgetragen. Hier können unterschiedlichste Ideen   umgesetzt werden.                                  
              Die Objekte werden sofort gebrannt. 
             Jeder nimmt seine fertigen Teile auf eine besondere Weise aus dem Ofen.                 
             Dadurch entsteht das unterschiedlichste Krakelee und Farbspiel. Jedes Teil ist ein Unikat. Seine fertigen Teile kann jeder abends mit nach Hause nehmen!
                
Kosten: 2 Tage à 90 Euro (= 60 Euro Kursgebühr +30 Euro Materialkosten)

Verpflegung: Tee ist vorhanden. Für ein vegetarisches Büffet sorgen wir gemeinsam.

Veranstaltungsort: Klein-Ringmar 8, 27211 Bassum
 
Wer eine Teeschale töpfert, hat die Möglichkeit, diese am 5.9.2015 während einer Teezeremonie bei Antje Klatt in Bremen einzuweihen und den Tee darin zubereitet zu bekommen!                                                                
 
Aus Wikipedia:
Raku wurde während der Tenshō-Ära (1573–1592) in Kyōto von dem vermutlich nicht-japanischstämmigen Dachziegelmacher Chōjirō (長次郎) unter der Leitung des Teezeremonie-Meisters Sen no Rikyū entwickelt. Chōjirōs Schüler Jōkei stellte später die Dachziegel für Toyotomi Hideyoshis Palast Jurakudai her und bekam dadurch ein Siegel mit dem Schriftzeichen 楽 (raku, dt. „Freude“) verliehen, das dieser als Familiennamen annahm und damit der Töpferdynastie ihren Namen gab. In der westlichen Welt wurde die traditionelle Raku-Technik durch Paul Soldner und Bernard Leach abgewandelt und zu einem eigenen Stil („westliches Raku“) entwickelt.
Teller, typisches Krakelee

Das glasierte oder unglasierte Gefäß wird – entgegen dem herkömmlichen Verfahren Keramik zu brennen (langsames Abkühlen im geschlossenen Ofen) – wegen der starken Rauchentwicklung meist im Freien gebrannt. Bei diesem Niedrigbrand werden die rotglühenden Gefäße einzeln mit einer langen Zange bei Temperaturen um 1000 °C dem Ofen entnommen und in einem Behälter mit organischem Brennstoff (Laub, Stroh, Heu etc.) luftdicht eingebettet. Raku-Keramik ist oft relativ dickwandig, damit sie bei diesem Wechsel vom Ofen zum Behälter nicht zu viel Hitze verliert. Der entstehende Rauch (Kohlenstoff), der Sauerstoffentzug sowie die im Laub enthaltenen Mineralien wirken stark auf den Tonscherben und die Glasurfarbe ein. Blatt- und Grasabdrücke verewigen sich manchmal in der noch weichen Glasur. Durch die stark reduzierende Atmosphäre wird der noch weichen Glasur Sauerstoff entzogen. Die chemische Zusammensetzung verändert sich teilweise, z.B. aus Kupferoxid (grün) wird Kupfer (rot), und die Glasurfarbe ändert sich. Kohlenstoff (schwarz) dringt durch Haarrisse (Krack) und lagert sich im Tonscherben ein. Der Brennverlauf lässt sich beim Raku nur bedingt steuern, sodass jedes Stück ein unnachahmliches Unikat ist.
 
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/32/Black_Raku_Tea_Bowl.jpg Schwarze Raku-Teeschale aus dem 16. Jahrhunde
 
 
Raku-Masse
Da die Gefäße durch die Brennweise kräftige Temperaturschocks unbeschadet überstehen müssen, ist die Raku-Masse meistens sehr grob und enthält einen hohen Anteil unplastische Bestandteile, wie zum Beispiel Bims, Sand oder Schamotte. Viele Experimente und Versuche sind notwendig, geeignete schockresistente und auch plastische oder feine Tonmischungen zu erhalten. Zusätzlich wirken sich geringer Kalkgehalt und Zusätze von Talkum und Lithiumoxid positiv aus, was allerdings auch die Bildsamkeit beeinflussen kann.
Raku-Glasuren
Raku-Glasuren schmelzen zwischen 800 °C und 1000 °C (Niedrigbrand). Die Glasuroberfläche reißt beim Abkühlen, wodurch das typische Krakelee entsteht. Färbende Oxide sind meist Eisenoxid und Kupferoxid wegen der starken Farbveränderung. Auch Metallsalze werden verwendet.
 Westliche Raku-Vase
 

 

Hinweise: 

in Klein Ringmar 8